Sich noch einmal so richtig fest in den Arm nehmen dürfen – das haben sie sich beide Frauen von Herzen gewünscht. Und kaum das die beiden ASB-Wunscherfüllerinnen Julia und Anastasia mit ihrem aufgeregten Gast Hannelores Zimmer im betreuten Wohnen betreten, liegen sich die beiden Schwestern in den Armen, drücken sich. Die Begeisterung – sie ist greifbar. Bis kurz vor der Abreise hätten beide nicht daran geglaubt, dass der Ausflug wirklich wahr werden könne. Dass es tatsächlich Menschen gäbe, die sich Zeit nehmen würden, zwei alte Damen noch einmal so glücklich zu machen, erzählen sie später bei Kaffee und Kuchen.
Die beiden ASB-Helferinnen, aber auch Bezugspflegerin Nicole aus dem Hospiz Salzgitter, die sich für diese Wunschfahrt extra frei genommen hat, sollen dabei bleiben, werden in die Familie aufgenommen. Herzlich! Sohn Heinrich, der ebenfalls mitgereist ist, freut sich, Mama und Tante so fröhlich zu sehen.
Essen gehen sie in Bad Kreuznach. Für die beiden Schwestern gibt es Spaghetti Carbonara – das mögen sie beide gerne. Und danach auf einen Spaziergang am Rollator durch den Park zu den Salinen. „Etwas für die Gesundheit tun“, schlägt Hannelore vor. Dann wird es emotional. Weil Renate beim Geburtstag ihrer großen Schwester im August vermutlich nicht mehr dabei sein wird, baut sie für ihr „Schätzelein“, wie sie ihren Lieblingsmenschen zärtlich nennt, schon heute einen Gabentisch auf. Marmelade ist drauf. Streichwurst. Ein besonderes Familienbild. Und angesichts dieser liebevollen Geste müssen wirklich alle Beteiligten der kleinen Reisegruppe schlucken.
Auf der Rückfahrt zurück ins Hospiz Salzgitter will Renate nicht schlafen. Nichts verpassen. Sie sitzt hinten im Wünschewagen und lässt diesen wunderbaren Wunschfahrtag Revue passieren, saugt jede Minute dieser besonderen Reise in sich auf.