Barrierefreiheit im Bevölkerungsschutz: Jörg Brockhoff im Fachdialog
Am 12. und 13. Mai 2025 fanden in Berlin zum zwölften Mal die Inklusionstage des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) statt – in diesem Jahr unter dem Motto „DIGITALISIERUNG barrierefrei – selbstbestimmt – zeitgemäß“. ASB-Vertreter Jörg Brockhoff berichtete aus der Praxis und warb für eine stärkere Einbindung von Menschen mit Beeinträchtigungen im Katastrophenschutz.
Jörg Brockhoff, Vorstandsmitglied und Ehrenamtsleiter beim ASB-Regionalverband Leine-Weser, außerdem Mitglied der Landeskontrollkommission beim ASB Niedersachsen, war der Einladung des BMAS gefolgt und nahm als Gesprächsgast an dem Fachdialog „Digitalisierung im Bevölkerungsschutz: Barrierefreiheit in der Krise“ teil. Unter der Moderation von Bettina Stevener-Peters, Referatsleiterin Recht und Sozialpolitik bei der BAG SELBSTHILFE e.V., berichtete er aus seiner Erfahrung in den Bereichen Katastrophenschutz und der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) heraus.
Auf die Frage, wie Menschen mit Beeinträchtigungen aktiv in den Katastrophenschutz eingebunden werden können, antwortete Brockhoff: „Vor allem im recht neuen Aufgabengebiet der VOST (Virtual Operations Support Team) werden engagierte Menschen ausgebildet, um bei der Erstellung von Karten, der Verifizierung von Informationen, der Filterung von Nachrichten und der Bekämpfung von Falschmeldungen im Internet zu unterstützen. Das sind alles Aufgaben, die im häuslichen Umfeld am internetfähigen PC erledigt werden können.“ Ein weiteres Aufgabenfeld sei das Mobile Betreuungsmodul des Bundes für Zivilschutz – eine weitgehend autark funktionierende, temporäre Unterkunfts- und Betreuungseinrichtung für bis zu 5.000 Menschen. Hier würden zahlreiche Aufgaben anfallen, die auch Personen mit Beeinträchtigungen erledigen beziehungsweise mit unterstützen können, so der Samariter. Brockhoffs resümierte: „Menschen mit Beeinträchtigung sind in ihren Fertigkeiten genauso vielfältig wie Helfende ohne Beeinträchtigung. Es ist die Aufgabe der Führungskräfte, für alle Ehrenamtlichen die passende Aufgabe zu finden, damit sie ein Gewinn für den Einsatz sind. Gerade in den Bereichen IT, Kommunikation oder Dokumentation gibt es da noch viel Potenzial.“
Der jährliche Kongress des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) bietet eine Plattform für die Bereiche Inklusion, Barrierefreiheit und Teilhabe. Gastgeberin war erstmals die neue Arbeits- und Sozialministerin Bärbel Bas. Über 280 Personen waren vor Ort, mehr als 200 verfolgten das Programm online.

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