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Wir über uns

Unsere Geschichte

Wir vom Arbeiter-Samariter-Bund legen traditionell großen Wert auf unsere Wurzeln. 1910 beginnt die spannende Geschichte des ASB im Gebiet des heutigen Niedersachsen. Nur einige der engagierten Menschen und der Ereignisse können wir hier exemplarisch erwähnen. Doch es waren Tausende von Samariterinnen und Samaritern, die ein Jahrhundert aktiv mitgestalteten, wie es wechselvoller kaum hätte sein können. Ihnen verdanken wir das, was wir heute sind.

Heute kaum mehr vorstellbar: der Transport von Kranken mit dem Fahrrad.

Foto: ASB LG

1888-1910

1884: Bei einem schweren Unfall am 28. November auf einer Baustelle in Erkner bei Berlin sterben drei Zimmerleute. Die schnelle Versorgung Verletzter ist zu dieser Zeit noch sehr schlecht.

1885: Im Juli organisieren Gustav Dietrich und der Arzt Dr.  Alfred Bernstein den ersten Erste-Hilfe-Kurs mit 100 Personen aus allen Berufen.

1888: Aus diesem Kurs gründen einige Teilnehmer den Verein "Lehrkursus der Berliner Arbeiter zur Ersten-Hilfe bei Unglücksfällen". Er wird zur Keimzelle des Arbeiter-Samariter-Bundes in Deutschland.

1910: In Hannover wird die erste Samariter-Kolonne im Bereich des heutigen Niedersachsen gegründet.

1926-1933

1926: In Hannover grassiert der Typhus. 56 Samariter befördern die Kranken mit einem Krankentransportauto und mehreren fahrbaren Tragen. 128 Samariterinnen und Samariter arbeiten auf den Typhusstationen in zwei Krankenhäusern und drei Schulen.

1933: Nach der Machtergreifung durch Hitler wird der ASB unter nationalsozialistische Leitung gestellt. Viele Mitglieder treten daraufhin aus. ASB-Standorte werden aufgelöst, die ausharrenden Samariter terrorisiert und mundtot gemacht. Obwohl sich der Verband, wie 1919 beschlossen, weiterhin politisch neutral verhält, bekämpfen ihn SA und SS. Schließlich wird der ASB aufgelöst und das Eigentum vor allem in das Deutsche Rote Kreuz überführt.

1940er Jahre

1945: Nach Kriegsende werden viele ASB-Kolonnen neu gegründet. Im Herbst treffen sich ehemalige Samariter in Hannover, um die Neugründung des ASB vorzubereiten.

1946: Ohne ein offizielles Mandat leistet der ASB bereits bei den Kundgebungen zum 1. Mai Erste Hilfe. Der Antrag zur offiziellen Neugründung des Arbeiter-Samariter-Bundes wird am 15. Juni durch die britische Militärbehörde genehmigt, welche ausdrücklich die Erlaubnis zum Aufbau des ASB in seiner Gesamtheit erteilt. Zudem beauftragt das Bundesinnenministerium den ASB, im Katastrophenschutz mitzuarbeiten.

1947: Durch die Wahl des neuen Bundesvorstandes am 19. Januar wird der ASB Hannover zur Keimzelle der Neugründung. Als Vorsitzender wird einstimmig Waldemar Olsen gewählt, der schon 1932 als 25-Jähriger ASB-Kolonnenvorsitzender in Hannover war.

1949: Aufruf des ASB-Bundesverbandes im Juli: Alle Interessenten und ehemaligen Samariter, die sich noch nicht wieder zurück gemeldet haben, sollen dem Bundesverband in Hannover bitte ihre Anschrift mitteilen. Viele Zuschriften gehen ein. Eine davon ist besonders überraschend: Jakob Schickedantz aus Frankenthal schreibt, dass er bereits drei Jahre zuvor in der französischen Besatzungszone ebenfalls einen ASB-Bundesverband gegründet habe, ohne von dem in Hannover zu wissen.

1950er Jahre

1950: Am 15. Januar vereinigen sich die beiden ASB-Bundesvorstände in Eschborn. Man einigt sich auf Hannover als Sitz des ASB Deutschland. Am 12. März wird der ASB-Landesverband Niedersachsen gegründet. Vorsitzender wird Otto Villwock.

1956: Landesvorsitzender wird, wie schon 1947, Waldemar Olsen.

1957: Die Bundesgeschäftsstelle mit ihren sieben Angestellten zieht im Oktober in die Falkenstraße 30 in Hannovers Stadtteil Linden.

1959: Otto Villwock wird zum ersten Vorsitzenden gewählt.

1960er Jahre

1960: Als erste Hilfsorganisation übernimmt der ASB die Beförderung behinderter Kinder und organisiert außerdem Ausflüge in den Zoo und zum Schützenfest in Hannover.

1962: Am 23. September wird der niedersächsische Sozialminister Kurt Partzsch Präsident des ASB-Bundesverbandes. Der langjährige Bundesvorsitzende Waldemar Olsen verstirbt am 11. Dezember.

1963: Einige ASB-Kolonnen, z. B. Braunschweig und Hannover, beginnen in Kooperation mit dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband mit dem "Essen auf Rädern". Der im Frühjahr gegründete Verein „Schwerbehinderten Erholungsreisen" in Hannover organisiert die ersten Reisen für Schwerbehinderte in der Bundesrepublik. Schnell kommt es zu einer guten Zusammenarbeit mit dem ASB.

1964: Auf der 5. Bundestagung am 16. Mai in Nürnberg wird mit großer Mehrheit beschlossen, dass die Bundesgeschäftsstelle von Hannover in die Region der damaligen Bundeshauptstadt Bonn umzieht.

1970-1991

1970: Landesvorsitzender wird Erich Theunert, Otto Villwock der 2. Vorsitzende.

1972: Otto Villwock ist wieder Landesvorsitzender.

1975: Karl-Otto Villwock löst seinen Vater Otto als Landesvorsitzender ab. Dieses Amt wird er bis 2002 innehaben. Am 4. Mai wird die erste Satzung des ASB Niedersachsens erstellt.

1985: Die ASB-Landesgeschäftsstelle zieht in den Hans-Theismann-Weg 1 in Hemmingen-Arnum bei Hannover.

1987: Der ASB eröffnet sein erstes Pflegeheim in Niedersachsen.

1996: Der ASB eröffnet die ersten Tagespflege-Einrichtungen Niedersachsens und beginnt damit eine Erfolgsgeschichte. Der Landesverband fokussiert sich auf das Ziel, hilfe- und pflegebedürftigen Menschen mit teilstationären und häuslichen Angeboten dabei zu helfen, so lange wie möglich zuhause wohnen bleiben zu können anstatt z. B. im Pflegeheim.

1991: Der erste Kindergarten des ASB Niedersachsen ist die "Rasselbande" in Diepholz.

2001-2010

2001: Der ASB Lüneburg gründet im Rahmen der Auslandshilfe den ASB Gambia, eine unabhängige humanitäre Organisation.

2002: Hans Dieter Wollborn wird nach Karl-Otto Villwock neuer Landesvorsitzender ASB Niedersachsen. Der ASB Gambia eröffnet in Serrekunda, der größten Stadt des Landes, eine Klinik.

2005: Der ASB Hannover-Stadt gründet in Kooperation mit dem Deutschen Kinderhospizverein den "Ambulanten Kinderhospizdienst". Er unterstützt lebensverkürzend erkrankte Kinder und ihre Familien und wird fast ausschließlich ehrenamtlich betrieben.

2007: Karl-Otto Villwock, Landesvorsitzender von 1975 bis 2002, wird mit dem Niedersächsischen Verdienstorden am Bande ausgezeichnet.

2006: Landesvorsitzender wird Andre Geyer, die Geschäftsführung besteht nun aus Hans Dieter Wollborn, Michael Bartling, Erich John und Udo Zachries.

2009: Der ASB Hannover-Land/Schaumburg übernimmt den Bahnhof in Barsinghausen und beginnt mit dem Umbau des nahezu leerstehenden Gebäudes in einen attraktiven Treffpunkt.

2010: Im November übernehmen Manfred Püster und Wolfgang Schurreit kommissarisch den Landesvorsitz.

2011-2014

2011: Im September wählen die Delegierten des ASB-Landesverbandes Niedersachsen auf einer außerordentlichen Landeskonferenz neue Vorstandsmitglieder. Manfred Püster, bis 2010 stellvertretender Vorsitzender, übernimmt den Vorsitz. Die Wahlen waren nötig geworden, nachdem der ehemalige Vorsitzende Andre Geyer sowie ein weiteres Mitglied den Vorstand verlassen hatten.

2012: Nach mehrjähriger Umbauzeit eröffnet im Januar der ASB-Bahnhof in Barsinghausen. Rund drei Jahre vor Beginn der "Flüchtlingskrise" ruft der ASB Niedersachsen ruft, wie auch der ASB Deutschland, zu Spenden für die dramatisch wachsende Zahl von Menschen in Flüchtlingslagern im Irak auf. Im Oktober reist Lars Fehrentz (ASB Osnabrück, heute ASB Niedersachsen West) zu einem Hilfseinsatz nach Dormiz/Irak. Der Medizinstudent gehört der ASB-Schnelleinsatzgruppe für Auslandseinsätze an, "FAST" (First Assistance Samaritan Teams).

2013: Am 31. Mai feiert der ASB-Landesverband Niedersachsen im hannoverschen Neuen Rathaus den 125. Geburtstag des ASB. Der Ministerpräsident Niedersachsens, Stephan Weil, gratuliert mit einem Grußwort. Direkt danach wird u. a. in den Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg Hochwasser-Katastrophenalarm ausgelöst. ASB-Kräfte aus ganz Niedersachsen sind an der Elbe, auch in Magdeburg, im Einsatz.

2014: Der ASB-Kreisverband Hildesheim/Hameln-Pyrmont etabliert federführend das neue Angebot „Ambulante Intensivpflege". Manfred Püster wird als Landesvorsitzender bestätigt. Der ASB Gambia rüstet sich für den Fall, dass die Ebola-Epidemie auch Gambia und das Krankenhaus erreichen könnte. Tonnenweise verschifft der ASB Schutzausrüstung nach Gambia. Das Land wird zum Glück von der Seuche verschont. Mehr als 400 Beteiligte von ASB und Feuerwehren wirken an einer Katastrophenschutz-Großübung des ASB Niedersachsen mit. Szenarien sind ein Bus- und ein Bergwerksunglück.

2015/16

Im August 2015 erreicht die sogenannte Flüchtlingskrise auch den ASB. In "Spitzenzeiten" betreut der ASB Niedersachsen rund 9.000 Geflüchtete. Er betreibt zahlreiche Unterkünfte des Landes und der Kommunen. Die Notunterkunft in Sumte bei Amt Neuhaus erregt ab Oktober weltweites Medieninteresse. Auslöser ist das Zahlenverhältnis von 100 Einwohnern und den ursprünglich geplanten 1000 Flüchtlingen.

2017

Nach seinem Tode im Februar im Alter von 89 Jahren trauert der ASB Niedersachsen trauert um Karl-Otto Villwock, Landesvorsitzender von 1975 bis 2002.

Ende März schließt die letzte vom ASB betriebene kommunale Flüchtlingsunterkunft in Niedersachsen.

Der Kreisverband Osnabrück, heute Regionalverband Niedersachsen West, eröffnet in Bramsche die bundesweit erste teilstationäre Nachtpflege-Einrichtung.

Im November geht das Wünschewagen Niedersachsen Team an den Start.

2018

Andrea Schröder-Ehlers, stellvertretende Vorsitzende des ASB-Landesverbandes Niedersachsen wird Mitglied im ASB-Bundesvorstand.

Im April wird der ASB-Kreisverband Heidekreis mit Sitz in Walsrode gegründet.

2019

Ein weiterer Kreisverband geht im Mai in Rotenburg/Wümme an den Start.

Der ASB-Kreisverband Wilhelmshaven/Friesland eröffnet eine neue Tagespflege-Einrichtung in Zetel.

2020

Die weltweite Corona-Pandemie stellt den ASB vor neue Herausforderungen. Erste Kreisverbände unterstützen ihre Gesundheitsämter im Kampf gegen Corona.

Der ASB-Kreisverband Helmstedt feiert 100-jähriges Bestehen.

Der ASB-Kreisverband Hannover-Land/Schaumburg eröffnet eine weitere Kinderkrippe.

2021

Der Landesverband trauert um den langjährigen Landesvorsitzenden Manfred Püster, der das Amt seit 2010 innehatte und im Februar plötzlich und unerwartet verstirbt.

Im Mai tritt Thomas Heine, vormals langjähriger Geschäftsführer des ASB Osnabrück und Fachdienstleiter im Bereich Bevölkerungsschutz im Landesverband, als neuer Hauptgeschäftsführer die Nachfolge von Hans Dieter Wollborn an und bildet mit Michael Bartling und Udo Zachries das neue Trio der Landesgeschäftsführung.

Nach der Hochwasserkatastrophe in Ahrweiler entsendet der ASB Niedersachsen im Juli mehr als 100 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer nach Rheinland-Pfalz und übernehmen dort den Betrieb eines "Betreuungsplatzes 500". Bis zum August sind insgesamt über 140 Samariterinnen und Samariter aus den niedersächsischen Gliederungen im Einsatz.

Die Landesausschuss-Sitzung kann im Oktober nach 1,5 Jahren Pause erstmals wieder in Präsenz stattfinden.

 

2022

Durch einen Zusammenschluss der Kreisverbände Leer und Osnabrück entsteht der neue ASB-Regionalverband Niedersachsen West mit weiteren Stützpunkten in Bramsche und Werlte.

Auf seiner 21. Ordentlichen Landeskonferenz wählte der Arbeiter-Samariter-Bund Niedersachsen e.V. am 11. Juni in Adendorf im Landkreis Lüneburg seinen neuen Vorstand. Neuer Vorsitzender ist Johannes Gust, der zuvor bereits als Vorstandsmitglied tätig war.

Am 10. September wird die Juristin und Europarlamentarierin von den Delegierten des Bundesausschusses in Köln einstimmig zur neuen Präsidentin gewählt. Katarina Barley folgt auf Franz Müntefering, der von 2013 bis 2021 an der Spitze der Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation stand.